Woche zwei. Tage bis zur Abgabe … zu wenige.

Auf die Rutsche, fertig … Ich sitze immer noch.

Manchmal bin ich froh um die vier Wochen Galgenfrist, die in jedem Vertrag festgelegt sind. Gerade zum Beispiel.

Ist-Zustand.

  • Stand der Dinge: 172 Seiten, 31.498 Wörter.
  • Stimmung: müde und launisch
  • Schreiblust von 1 bis 10: vorgestern bei 9, heute bei 1
  • Tage bis zur Abgabe: 14 oder länger
  • Ziel: fertig werden

Gedanken im Jetzt.

Ein paar Tage lang ging wirklich gar nichts. Diese Phase habe ich bei jedem Buch. Man muss sich das vorstellen wie in diesen schlechten Filmen, in denen irgendeine tragische Figur im Moor feststeckt und langsam versinkt, bis sie komplett untergeht. Schreiend und in Zeitlupe. Diese tragische Figur bin ich.

Was man in dieser Zeit tut? Alles, nur nicht schreiben. Man denkt nach und flucht und denkt nach und flucht noch mehr und scrollt sich durch Facebook und Instagram und denkt wieder nach und dann schreibt man ein paar Zeilen, die grauenhaft sind und löscht sie wieder und flucht …

Hier ein Bild der Realität.

Langsam geht es wieder. Ich nähere mich meinen Ziel in Hühnerdapperln. Ein Schrittchen nach dem anderen. Es gibt Autoren, die schreiben sehr schnell. Ich gehöre nicht dazu. Manchmal sitze ich tagelang (!!) an ein paar Absätzen, weil ich will, dass sie PERFEKT sind. Manche Passagen sprudeln, andere sind eher Dürrezeiten.

Und doch kommt immer irgendwann ein Punkt – meistens um die 35.000 bis 45.000 Wörter – wo der Knoten plötzlich platzt. Und dann schaue ich im Nachhinein zurück und kann mich an die letzten 30.000 Wörter nicht mehr wirklich erinnern. Alles ist verschwommen. Als hätte ich den Rest in einem seltsamen Rauschzustand geschrieben. RAUSCHZUSTAND, WO BIST DU??? Ich (er)warte (auf) dich. Sehnlichst.

Hier noch eine kleine Grafik, die das Ganze recht schön veranschaulicht. Ich bin bei dem Tiefpunkt-Zipfel. PANIK. Und ja, ich weiß, dass ich es schaffen werde, aber im Moment fühlt es sich nicht so an.

Morgen dann wieder weiter im Manuskript. Dann heißt es, Eintauchen in (nicht mehr ganz so) fremde Gedanken und los schwimmen. Wer weiß, vielleicht ja bald berauscht und mit Flossen! Ich werde wieder berichten. Auf dass der Knoten diese Woche platzt!