Aller Anfang …
Ja, es ist wieder soweit. Der erste Schritt, das erste Wort, der erste Satz, die erste Seite. Die Idee ist da, das Skelett, der rote Faden, alles gärt vor sich hin, die Geschichte will raus, als hätte sie einen Schnabel, der von innen an einer Eierschale kratzt bis sie endlich bricht. Ich bin die Eierschale. Eine Mischung aus rastlos und träge. Ich will sofort anfangen. Und niemals.
Die Figuren warten auf ihren Auftritt, die Nervosität steigt – ihre und meine. Es heißt, aller Anfang ist schwer. Das kann ich so unterschreiben. Verdammt schwer. Seite eins. Null Wörter. Blinkender Cursor. (Ja, ich schreibe mit Word und bin trotzdem Autorin.)
Es geht wieder los, das Ende scheint unerreichbar, die Handlung ist an manchen Stellen brüchig und unscharf. Als würde man durch eine beschlagene Scheibe schauen. Es wird schön. Und es wird ein Kraftakt. Ich werde wieder weinen und laut lachen, fiktive Figuren auf ihrem Weg begleiten, die in meinem Kopf echt werden, mit denen ich leiden und lieben werde. Der Roman wird enden, aber die Geschichte wird weitergehen – in der Fantasie der Leser. Doch bis dahin vergehen noch ein paar Wochen. Und knapp 80.000 Wörter.
Der erste Satz wartet. Die erste Seite. Ein neues Buch. Es ist an der Zeit den neuen Protagonisten mein Herz und mein Gehirn zu öffnen, tief einzuatmen und ihnen das Ruder zu überlassen.
Es wird ein Abendteuer. Und es beginnt jetzt.